Indonesien/Deutschland 2019 (Mythologie am Ende)

Die Aufnahmen entstanden bei der Begehung der indonesischen Nachbarvulkane ‚Tangkuban Perahu‘ und ‚Kawah Putih‘ auf West-Java.

Nr. I – IV: ‚Kawah Putih‘, der weiße Krater, brach zuletzt im Jahr 1600 aus. Auf seinem Boden bildeten Schwefelquellen seitdem einen sauren See, der seine Farbe von bläulich bis weißlich in grün und braun ändert, je nach Höhe der Schwefelkonzentration, der Temperatur und dem Stand der Oxidierung. Menschen können sich aufgrund der hohen Schwefelkonzentration nicht lange in der Nähe des Sees aufhalten.

Nr. V – VII: Zu sehen ist hier das Innere eines der vier Krater des ‚Tangkuban Parahu‘. Auch dort gibt es zahlreiche Quellen, aus denen heißes Wasser sprudelt oder giftige Kohlendioxid- und Schwefelgase ausdampfen.

Serie von acht Arbeiten: Laserdruck auf italienischem Carrara Marmor, Kanten bossiert.


English

These pictures I took during an excursion to the Indonesian neighbouring volcanoes ‘Tangkuban Perahu’ and ‘Kawah Putih’ on West Java.

Nos. I – IV: ‘Kawah Putih’, the white crater, last erupted in the year 1600. Since then, sulfur springs have formed an acid lake on its soil, changing its color from bluish to whitish to green and brown, depending on the level of sulfur concentration, temperature and level of oxidation. People cannot stay near the lake for long, because of the high concentration of sulfur.

Nos. V-VIII: Here you see the inside of one of the four craters of ‘Tangkuban Perahu’. There are also numerous springs from which hot water gushes or toxic carbon dioxide and sulfur gases evaporate.

Series of eight works: laser prints on Italian Carrara marble, embossed edges, original edition 1/3 + AP

 

DIE LEGENDE VON SANGKURIANG (die Entstehungsgeschichte des Vulkans)

Vor langer Zeit versuchte der König von West-Java seine schöne Tochter Dayang Sumbi zu verheiraten. Viele Prinzen hielten um ihre Hand an, aber die junge Frau erhörte keinen von ihnen. Der König verzweifelte. Eines Tages, während Dayang Sumbi webte, fiel ihr die Haspel aus dem Palastfenster auf die Straße. Dayang Sumbi schwor, dass derjenige, der sie fand, ihre Schwester werde, wenn sie eine Frau sei. Fände sie ein Mann, würde sie ihn zu ihrem Ehemann machen. Ein schwarzer Hund mit Namen Tumang brachte die Haspel schließlich ihrer Eigentümerin zurück. Dayang Sumbi war erstaunt, doch aus Angst vor dem Fluch der Götter wollte sie ihren Eid nicht brechen. Sie ahnte nicht, dass Tumang selbst ein Gott war, der verflucht worden war, auf der Erde als Hund zu leben. Lediglich eine Stunde am Tag verwandelte er sich zurück in einen Gott. Dayang Sumbi heiratete Tumang, und bald erhielt sie einen Sohn von ihm, den sie Sangkuriang nannte, und der nicht wusste, dass Tumang sein Vater war.

Der junge Sangkuriang begleitete seinen Vater oft zur Jagd. Eines Tages bat Dayang Sumbi ihren Sohn, ihr das Herz eines Rehs mitzubringen. Sangkuriang wollte seiner Mutter ihren Wunsch erfüllen, doch als Tumang tatsächlich ein Reh ausmachte, konnte es dieser nicht fangen. Sangkuriang wurde böse und sandte einen Pfeil in Tumangs Richtung. Tumang starb augenblicklich.

Als er nach Hause zurückkam, gab Sangkuriang seiner Mutter Tumangs Herz und sagte, es sei das Herz eines Rehes, das seine Mutter so gerne essen wollte. Dayang Sumbi begriff, dass dies eine Lüge war. Schließlich gab Sangkuriang zu, dass das, was er gebracht hatte, das Herz seines Freunds Tumang war. Dayang Sumbi wurde wütend über das grausame Verhalten ihres Sohnes. In ihrem Ärger warf sie Sangkuriang eine Schaufel an den Kopf, die eine große Schramme hinterließ. Sangkuriang fühlte sich von seiner Mutter verletzt, er fand, dass sie mehr Respekt für einen Hund hatte als für ihren eigenen Sohn. Er riss aus und lief so weit weg, wie er konnte.

Dayang Sumbi bedauerte ihre Tat sehr. Als ihr Sohn nicht zurückkehrte, verließ sie ihren Palast ebenfalls und lebte von nun an als Einsiedlerin im Wald. Die Götter hatten ihr bleibende Schönheit geschenkt, so dass Dayang Sumbi immer jung aussah.

Jahre später, Sangkuriang war inzwischen ein stattlicher junger Mann geworden, traf er ein schönes Mädchen, die beiden verliebten sich. Das schöne Mädchen war seine Mutter, die ihren Namen geändert hatte und nicht realisierte, dass der junge Mann, den sie liebte, ihr eigenes Kind war. Vor ihrem Hochzeitstag sah Dayang Sumbi die Schramme auf Sangkuriangs Kopf und begriff, dass sie drauf und dran war, ihren eigenen Sohn zu heiraten.

Dayang Sumbi suchte nach einem Grund, ihre Ehe aufzuhalten. Sie sagte Sangkuriang, dass sie ihn nur unter einer Bedingung heiraten würde: Sangkuriang müsse den Citarum Fluß stoppen und ein großes Boot für sie bauen, damit sie den Fluß überqueren könne. Die Arbeit müsse vor Tagesanbruch ausgeführt werden. Sangkuriang sagte zu und flehte die Götter an, ihn zu unterstützen.

Mit übernatürlicher Hilfe beendete Sangkuriang seine Arbeit tatsächlich beinahe rechtzeitig. Dayang Sumbi war besorgt und bat ihrerseits um die Hilfe der Götter. Sie breitete zum Gebet einen geweihten weißen Stoff aus, den sie kurzfristig gewebt hatte. Da verfärbte sich der Himmel plötzlich orange und der Hahn fing an zu krähen.

Sangkuriang fühlte, dass er überlistet worden war und wurde böse. In seiner Wut zerstörte er den Damm, woraufhin große Fluten das Dorf unter sich begruben. Das Wasser des Sees trat zurück, Sangkuriang kickte das Boot, es kippte um und wurde stufenweise zu einem Berg. Der Berg wurde ‚Tangkuban Perahu‘ genannt, was bedeutete: umgekehrtes Boot. Sangkurian verfolgte seine Mutter, die jedoch flüchten konnte. Man sagte, sie habe sich in eine Jaksi Blume verwandelt. Sangkuriang hingegen verschwand auf die Feeninseln.


THE LEGEND OF TANGKUBAN PERAHU (the story of the origin of the volcano)

A long time ago the king of West Java tried to marry off his beautiful daugther Dayang Sumbi. Many kings asked her to be their wife, but the princess rejected all. The king despaired. One day while Dayang Sumbi was weaving the reel fell out of the palace window. She swore that the finder would be made her sister, if she was a woman. If the finder was a man he would be made her husband. A black dog named Tumang bit the drapery and returned it to Dayang Sumbi. She was confused, but didn‘t want to break her oath for fear of the curse of the Gods. She didn‘t know that Tumang was a God himself, who was cursed to be an animal and thrown to earth. He turned into a God during one hour each day. Dayang Sumbi married Tumang and soon recived a son from him named Sangkuriang. He didn‘t know that Tumang was his father.

Sangkuriang often accompanied his father during the hunt. One day Dayang Sumbi asked her son to hunt for the heart of a deer. During their next hunt the son wanted to please his mother. But when finding a deer Tumang could not catch it. Sangkuriang became angry and sent an arrow in his direction. He hit Tumang, who died instantaneoulsy at the hands of his son.

Upon returning home, Sangkuriang surrendered Tumang’s heart to his mother declaring it was the deer’s heart his mother asked for. Dayang Sumbi realized the lie. Finally, Sangkuriang admitted that what he brought was the heart of his friend, the dog Tumang. Dayang Sumbi was angry to hear about his son’s behavior. In her anger she threw a scoop at Sangkuriang’s head causing a scar. Sangkuriang felt hurt over his mother’s action. He felt she had more respect for a dog than her own son and ran away from her.

Dayang Sumbi was sorry for her actions when she saw her son leave. She left the palace also and lived on as a hermit. The Gods gave her a lasting beauty so that Dayang Sumbi always looked young. Years later Sangkuriang became a handsome young man and met a beautiful girl. They fell in love. The beautiful girl was his mother, who had changed her name and had not realized that the boy she loved was her own child. Before their wedding day, Dayang Sumbi saw the scar on Sangkuriang‘s head and realized she was about to marry her own son.

Dayang Sumbi was looking for a reason to thwart her marriage with her own child. She told him she would marry him under one condition: Sangkuriang blocked the Citarum river and made a large boat for her to cross the river. The work must be fulfilled before dawn. Sangkuriang accepted. To meet these demands he implored the help of the Gods. With the supernatural creatures, Sangkuriang’s work was almost finished even though the day was not yet dawning. Dayang Sumbi was worried and asked for the help of the Gods herself. When she spread her sacred white fabric she had woven the sky suddenly turned orange and the rooster started to crow.

Sangkuriang sensing he was tricked got angry. In his rage he broke the dam and large floods hit the village. The water of the lake receded, he kicked the boat, it overturned and gradually became a mountain. The mountain was named Tangkuban Perahu, meaning: boat upside down. Sangkurian pursued his mother, who fled and disappeared. She was believed to turn into a Jaksi flower. He vanished into fairy islands.

 

Shows

Kulturhaus der Indonesischen Botschaft Berlin
März 2019

Wiesbadener Fototage
Juli bis September 2019

Winner: Bester Einzelfotograf, Wiesbadener Fototage 2019

Boutique Hotel NI-MO Zürich
November 2019 – Mai 2020

Available Sizes

57,5 x 50 cm
61,5 x 59,5 cm
58,5 x 58,5 cm
(Marmor ist ein organisches Material, das nicht exakt geschnitten werden kann.)
Alle Werke sind Originalausgaben: 3, Preise auf Anfrage erhältlich
 
57,5 x 50 cm
61,5 x 59,5 cm
58,5 x 58,5 cm
(Marble is an organic material, which can not be cut exact.)

All works are original edition: 3, prices available upon request

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